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Unser Ausgangspunkt ist die ehemalige "Ambassadorenstadt" Solothurn.
Von 1530 bis 1792 war Solothurn Sitz der französischen Ambassadoren in
der Eidgenossenschaft. Dieser Epoche hat Solothurn seine prachtvolle, barocke
Architektur zu verdanken: Das Palais Besenval, das Schloss Waldegg und zahlreiche
Bürgerhäuser und Schlösschen nach barocken französischem
Vorbild.
Bevor wir losfahren, kehren wir im Vorstadt Bistro nächst dem Bahnhof
ein um uns mit Kaffee und Gipfeli zu stärken.
(im Beitrag inbegriffen)
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Restaurant:
Vorstadt Bistro-Bar
Hauptbahnhofstr. 6
4500 Solothurn SO
Tel. 032 621 49 70
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Auf der Passhöhe - 1084 m - streben wir nun, vorerst
ohne grössere Steigung auf dem Europäischen Fernwanderweg in Richtung
Weissenstein. Nach einer Viertelstunde beginnt es allmählich zu steigen.
Beim Hammerweg - nach einer knappen Stunde - ist der Punkt 1271 m erreicht.
Links sehen wir den Kurhauskomplex des Weissensteins genannten "Balkon
von Solothurn" mit fantastischer Sicht in die Alpen und das Mittelland.
Nun spüren wir schon ein bisschen den Hunger. Den stillen
wir in ca. einer halben Stunde im Gasthof "Hinterer Weissenstein"
(Wanderzeit: 1 1/2 h) |
Nach dem steinigen Abstieg von der Hasenmatt ist der breite Weg
eine willkommene Abwechslung.
Ziel erreicht. Ein letzter Blick vom Grenchenberg hinunter ins
Tal.
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Jura - was ist das?
Jura heissen mehrere Gebirge und ganz verschiedene Landschaften; ein französisches
Département, der jüngste Schweizer Kanton (ab 1978), ein Kalkstein,
ein Abschnitt des Erdmittelalters. Geografisch und geologisch erstreckt sich
der Jura rund 750 Km von der Rhone über das Rheinknie bis nach Franken.
Auf den französischen und den Schweizer Jura, der sichelförmig von
Genf bis nach Schaffhausen reicht, folgt zwischen Schwarzwald und bayerische
Grenze die Schwäbische Alb, danach die Fränkische Alb, die nördlich
von Nürnberg ausläuft.
Vor 150 - 200 Millionen Jahren lagerten sich in den Meeren dicke Sedimente
ab, die später versteinerten. Während der Faltung der Alpen wurden
auch die Juraebenen gefaltet und zwar ausgeprägter auf der den Alpen zugewandte
Seite. Die Vergletscherung in den Eiszeiten mit ihren Moränen und die
Erosion schaffen das heutige Landschaftsbild. Eine typische Erosionsform sind
die Klusen: kurze, meist enge Quertäler, in denen grössere Flüsse
die Bergketten durchbrechen. Die Klusen von Court, Moutier, Choindez und Balsthal
sind schöne Beispiele. Nur zwei Flüsse konnten alle Juraketten durchschneiden:
im Westen die Rhone zwischen Genf und Lyon, im Osten die Aare zwischen Brugg
und Koblenz.
Der Jurakalk ist ähnlich einem Emmentaler Käse voller Löcher.
Nur sind diese Höhlen und Klüfte miteinander verbunden und leiten
versickerndes Regenwasser zu oft viele Kilometer entfernten Quellen. So erreicht
das Wasser vom Vorderen Weissenstein die rund 16 km entfernte Klus in etwa
3 Wochen! Einige der Höhlen sind über 30 Millionen Jahre alt und
berichten von der Frühzeit der Säugetiere. Die meisten sind allerdings
jünger. Ihre Entwicklung begann mit der Jurafaltung (10 bis 5 Mio. Jahre
vor heute) und hält unvermindert an. Ursache ist die Lösung des Kalksteins
durch eindringendes, leicht saures Regenwasser. Solche Lösungsphänomene
(Höhlen, Dolinen, Karrenfelder etc.) werden nach dem Slowenischen Gebirge
Kras (dt. Karst) als Karstbildungen bezeichnet. Beim Restaurant Hinterer Weissenstein
befindet sich der Einstieg zum bekannten Nidleloch (Klick hier für weitere Informationen) und
einen weiteren Bericht Klick hier.
Vom Hinteren Weissenstein geht
es wieder hinauf in den Wald über den Grat zur Hasenmatt (1444 m),
der höchsten Erhebung im Solothurner Jura. Beim Waldaustritt geht es abwärts
in den Mürensattel (1318 m) und weiter zur Stallfluh (1409 m).
Am Rand der Stallfluh geht es nun über dem 1200 m langen fast ebenen
Weidboden und an dessen Ende rechts hinunter zum bewaldeten Grat der Schwelli.
Links immer wieder schöne Ausblicke ins Aaretal und rechts auf die Hügel
des Sonnenbergs, Mt. Raimeux und des Baselbieter sowie des Kantons Jura. Schon
bald erreichen wir den Obergrenchenberg (1348 m). In der nähern Umgebung
steht die 30 m hohen Windkraftanlage, die Holzplastik "Ammonit"
sowie die Panoramatafel am Kretenrand. Unsere Schritte lenken wir nun über
sanfte Alpweiden Richtung Untergrenchenberg das wir nach knapp 3 Wanderstunden
erreichen. Hier erwartet uns ein gemütliches Restaurant und der Bus von
Grenchen-Süd der uns in vielen Kurven ins Tal hinunter fährt. |