
Wappen Romoos

Romoos



Blick Napf

Die heimelige Alpwirtschaft der Familie
Thalmann

Bramboden

Goldwaschen

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Vom Köhlerdorf Romoos
auf knapp 800 Metern starten wir unsere Napf-Tour. Doch vorerst kehren wir
im Hotel -Rest. "Kreuz" zum obligaten Kaffee mit Gipfeli ein.

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Restaurant:
Kreuz
Stadelmann Anita
6113 Romoos
Tel. 041 480 13 51
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Frisch gestärkt wandern
wir zum Dorfausgang; durch Wald und Wiesen geht's nun recht steil aufwärts
in Richtung Holzwegen auf bereits schon 1079 Metern. Das Bauernrestaurant lassen
wir rechts liegen und folgen kurz einer Güterstrasse. Nochmals heisst
es durch Wald aufsteigen und nun geht's zügig in Richtung Aenzi. Rechterhand
erblicken wir das Luzerner Mittelland und links grüsst die imposante Pilatuskette
und dahinter die Schneeriesen des Berner Oberlandes. Vor Stächelegg öffnet
sich rechterhand eine steil abfallende Felswand; dahinter der "Hengst"
mit 1372 m. Über diese Schlucht bzw. Felswand ranken sich etliche Sagen,
wie überhaupt dieses Gebiet reich an Sagen und Geschichten ist.
Mit seinen 1406 Metern ist der Napf nicht hoch, aber dank seiner Lage als Aussichtsberg
weit herum bekannt. Das Panorama erstreckt sich vom Titlis im Osten über
Blüemlisalphorn bis zum Chasseron im Westen, Und übers Mittelland
soll man an klaren Tagen in den Schwarzwald sehen.
Etwa in der Mitte des Grenzpfades
der in St.Urban beginnt und in etwa der Grenze zwischen den Kantonen Bern und
Luzern folgt und auf dem Brienzer Rothorn seinen Höhepunkt findet, liegt
der Napf.
Nicht zuletzt ist der Napf seiner exponierten Lage wegen ein gefürchteter
Wetterberg. Die schweren Gewitterwolken von Westen treffen im Napfgebiet
auf eine Föhnwand und lösen so teilweise verheerende Wolkengüsse
aus. Das letzte grosse Schadenereignis datiert vom 11. Juni 1997.
Bis zu 200 mm Regen Prasseln im Umkreis des Napf nieder und lösen dann
Erdrutsche aus.
Im bekannten Berggasthaus Napf -Tel. 034-495.54.08 - nehmen wir unser Mittagessen
ein oder geniessen das mitgebrachte Picknick rund um den schönen Platz.

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Restaurant Napf
Fam. Hirschi Andreas
3557 Fankhaus (Trub)
Tel. 034 495 54 08
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Der Bergwirt empfiehlt:
-Aelplermagronen mit Apfelmus à Fr. 16.50
oder à la carte aus dem preiswerten und glustigen Angebot.
Nicht zu vergessen die legendären Desserts (Merengues!!!)
Solcherart gestärkt nehmen
wir noch einen letzten Blick vom Prachtspanorama und nehmen den Weg nach Bramboden
unter die Füsse. Auf angenehmem Naturweg, der erst kurz vor dem Dörfchen
in Asphalt übergeht, wartet dort unser Postautocar. Kurz vor dem Dörfchen
sollten wir aber noch genügend Zeit haben für einen Erfrischungsdrunk
bei der Bauernfamilie
Josef und Anita Thalmann . Bramboden auf 1053 m besteht nur aus wenigen Häusern,
einem Seminarhotel und der vor 9 Jahren renovierten St. Antoniuskirche.
Politisch gehört das Dörfchen zu Romoos, dieser weitläufigen
Berggemeinde mit etwas über 700 Einwohnern. Einer Gemeinde, die auch bekannt
ist durch die Köhlerei, die goldführenden Bäche in ihrem Einzugsgebiet und
die vielen weit zerstreuten Einzelhöfe.
Geschichte der Köhlerei in der Schweiz
Die Köhlerei ist ein sehr altes Handwerk. Oft weisen Flurnamen auf die
Köhlerei hin: Cholplatz, Cholholz, Cholagger. An alten Kohlenmeilerstandorten
beobachtet der aufmerksame Spaziergänger oft schwarze Erde oder sogar
schwarze Maulwurfshügel: Reste von der Löschi mit einzelnen kleinen
Kohlestückchen.Geschichtliche Forschungen haben ergeben, dass die Holzköhlerei
bis in die Steinzeit zurückgeht. Seit Urzeiten wurde in den Wäldern
in der ganzen Schweiz (zum Beispiel im Napf, Jura, Meiringen) Holzkohle gebrannt.
Neben den Gold- und Hufschmieden, den Eisengiessereien, Ziegeleien und Glashütten
interessierten sich auch die Regierungen für die Holzkohle, die zur Herstellung
von Schwarzpulver verwendet wurde. Der grosse Bedarf
an Holzkohle führte ab dem 16. Jahrhundert zur Holzverknappung. Die Ausfuhr
der Kohle wurde verboten und es durfte nur noch mit einer Bewilligung geköhlert
werden. Bestimmte Waldungen wurden ab dem 18. Jahrhundert der Köhlerei
entzogen. Die Köhler mussten in unwegsame Wälder ausweichen und vermehrt
Abfallholz verwenden. Einen eigentlichen Aufschwung aber nahm die Köhlerei
im 19. Jahrhundert. Geringe, nicht abbauwürdige Steinkohlevorkommen in
der Schweiz und die schlechten Wegverhältnisse für den Holztransport
förderten das Aufkommen der Holzköhlerei. In mühsamer Arbeit
trugen die Köhler ihre Holzkohle aus den abgelegenen Wäldern an die
Fahrwege, wo sie von den Fuhrleuten übernommen wurde.
Das allmähliche Aus für die Holzköhlerei setze
ab 1900 ein, als Gas und elektrischer Strom zunehmend an Bedeutung gewannen.
Der Ausbruch des 2. Weltkriegs löste für kurze Zeit eine starke Nachfrage
nach einheimischer Holzkohle aus, weil die Steinkohleimporte stark eingeschränkt
wurden. Sogar für Autos wurde Holzkohle verwendet: 1944 fuhren 14'000
Motorfahrzeuge (so genannte Holzvergaser) mit Holz oder Holzkohle.
Heute werden in der Schweiz werden jährlich zirka 8000
Tonnen Holzkohle verbraucht. Der überwiegende Teil der industriell hergestellten
Holzkohle wird aus dem Ausland eingeführt. In der Schweiz rauchen Kohlenmeiler
noch heute regelmässig in Romoos und im Freilichtmuseum Ballenberg.
Quelle: Forstamt beider Basel, Liestal, Auszüge Martin Schuppli (Bearbeitung:
eschla)
Ab die Post nach Hasle LU und über Luzern nach Zürich.
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